Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf Bankkunden in Deutschland.
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Fragen und Antworten zur aktuellen Lage
Angesichts des von Russland ausgelösten Krieges gegen die Ukraine stellen Sie sich vielleicht grundsätzliche Fragen. Welche Auswirkungen gibt es auf den Euro? Ändert sich etwas im Umgang mit den Finanzen? Wie sicher ist mein Geld? Wie wird sich die Inflation entwickeln? Welche Auswirkungen gibt es auf den Kapitalmärkten und was sollte ich als Anleger tun? Nachfolgend erhalten Sie Antworten zu diesen aktuellen Fragen.
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Bereits seit über einem Monat führt Wladimir Putin einen Krieg gegen die Ukraine. Die Deutsche Kreditwirtschaft verurteilt dies in aller Schärfe und steht geschlossen an der Seite der Bundesregierung und der Europäischen Union (EU). Auch wenn es um Sanktionen geht. Unsere Gedanken sind bei den betroffenen Menschen.
Als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine wurde ein hartes Sanktionspaket seitens der EU verabschiedet. Von der Bundesregierung wurde zusätzlich ein Stopp von Hermes-Garantien für Exporte nach Russland verhängt. Einige russische Banken wurden aus dem internationalen Finanzkommunikationssystem SWIFT ausgeschlossen.
Der Ukrainekrieg hat zu sehr stark gestiegenen Energiepreisen und damit auch zu einem deutlichen Anstieg der Verbraucherpreise geführt. Im Februar dieses Jahres lag die Inflationsrate bei 5,1 Prozent. Die weiteren Auswirkungen des Krieges auf die Wirtschaft sind schwer einzuschätzen. Die Bedeutung Russlands und der Ukraine als Handelspartner Deutschlands insgesamt ist überschaubar.
Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar etwas an Wert verloren, gravierende Änderungen im Außenwert des Euro sind aber bislang ausgeblieben. Für die leichte Abwertung sind vor allem die unterschiedlichen Konjunktur- und Zinsperspektiven verantwortlich. Der Ukrainekrieg wird die Konjunktur im Euroraum stärker dämpfen als in den USA. Entsprechend wird im Euroraum mit einer vorsichtigeren Straffung der Geldpolitik infolge der hohen Inflation gerechnet als in den USA. Für die Robustheit der europäischen Wirtschaft und damit auch für die längerfristige Stabilität des Euro spricht, dass die Euroraum-Staaten in der Krise geschlossen auftreten und gemeinsam scharfe Sanktionen gegenüber Russland ergriffen haben.
Die Krise wirkt sich auf die konjunkturelle Entwicklung Deutschlands über verschiedene Kanäle aus. Die massiv erhöhten Energiepreise stellen eine ernste Belastung dar, da sie die Kaufkraft der Privathaushalte und die Ertragslage der Unternehmen dämpfen. Mit der Invasion ist auch das Risiko gestiegen, dass die Inflationsrate länger erhöht bleibt als zuvor erwartet. Auch dürfte der unmittelbare und mittelbare Handel mit Russland und der Ukraine merklich zurückgehen. Zudem sind die zuvor bereits hohen wirtschaftlichen Unsicherheiten im Zuge der Eskalation des Konflikts nochmals gestiegen, mit dämpfender Wirkung auf das Investitionsklima. Insgesamt ist mit einem niedrigeren Wirtschaftswachstum hierzulande zu rechnen.
Als Reaktion auf gestiegene Energiepreise hat die Regierungskoalition im Februar und im März zwei Entlastungspakete verabschiedet. Unter anderem wurden eine Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe für drei Monate, eine einmalige Energiepauschale von 300 Euro, vergünstigte Tickets für den öffentlichen Personennahverkehr sowie Einmalzahlungen für Empfangende von Sozialleistungen beschlossen. Auch müssen Bundesbürger ab Juli die Ökostrom-Umlage nicht mehr zahlen. Für Pendler ist ab dem 21. Kilometer eine höhere Pauschale von 38 Cent rückwirkend zum Jahresbeginn vorgesehen.
Die private Altersvorsorge sollte auf ein breit gestreutes Anlagespektrum aufbauen. Haben Sie einen Riester-Vertrag abgeschlossen, so gilt ohnehin per Gesetz, dass die eingezahlten Beträge zum Beginn der Auszahlungsphase garantiert sind. Auch die Leistungen der gesetzlichen Rente in Deutschland bleiben vom Krieg in der Ukraine unberührt.
Sparerinnen und Sparer in Deutschland brauchen sich keine Sorgen um die Sicherheit ihrer Einlagen, beispielsweise auf Giro- oder Sparkonten, zu machen. In Deutschland stehen die nationalen Sicherungssysteme für die ihnen anvertrauten Einlagen ein. Sie erfüllen umfangreiche gesetzliche und EU-weit harmonisierte Anforderungen. Das Einlagensicherungssystem des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), dem alle Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD Banken, Kirchenbanken und andere deutsche Genossenschaftsbanken angeschlossen sind, funktioniert seit Jahrzehnten erfolgreich und reibungslos. Dabei ist der gesetzlichen Einlagensicherung, die pro Kunde und Bank bis zu 100.000 Euro absichert, der Institutsschutz vorgelagert. Dieses Zusammenwirken ergibt für die Kundinnen und Kunden größtmögliche Schutzwirkung für Einlagen bei deutschen Genossenschaftsbanken. Weitere Details finden Sie auf die Homepage des BVR beziehungsweise auf der Website der BVR Institutssicherung.
Vor Reisen in die betroffenen Gebiete informieren Sie sich beispielsweise auf der Website des Auswärtigen Amts, auf der Sie Sicherheitshinweise, Reisewarnungen, Einreise- und Zollbestimmungen in regelmäßiger Aktualisierung vorfinden. Der Zahlungsverkehr erfolgt unter Beachtung der im Kontext des Krieges in der Ukraine geltenden Sanktionsvorgaben und im Rahmen der zur Verfügung stehenden Zahlungsverkehrssysteme.
Die Kreditkartenanbieter Visa und Mastercard haben seit dem 6. März 2022 ihre Geschäfte mit Russland sukzessive eingestellt. Kunden können mit von russischen Banken ausgestellten Visa- und Mastercard-Karten künftig nur noch in Russland bezahlen. Karten, die von nichtrussischen Banken ausgestellt wurden, funktionieren nicht mehr in Russland. Wenden Sie sich bei spezifischen Fragen zum Auslandszahlungsverkehr an Ihre Volksbank Hameln-Stadthagen eG.
Das in Belgien ansässige Unternehmen SWIFT (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) stellt die Kommunikationsinfrastruktur zur Verfügung, damit Finanzinstitute zum Beispiel länderübergreifend bargeldlose Transaktionen wie Überweisungen tätigen können.
Deutschland, die USA, Frankreich, Kanada, Italien, Großbritannien und die EU-Kommission haben als Sanktionsmaßnahme den Ausschluss ausgewählter russischer Finanzinstitute aus SWIFT beschlossen. Damit werden diese russischen Banken von den internationalen Finanzströmen ausgeschlossen. Bitte beachten Sie, dass aufgrund der aktuellen Situation Auslandsüberweisungen mit Bezug zu Russland, Belarus sowie den besetzten Gebieten in der Ukraine bis auf Weiteres nicht beauftragt werden können.
Für Sparer sind steigende Teuerungsraten herausfordernd. Während die Zinsen auf absehbare Zeit unter dem Einfluss der extremen Geldpolitik der EZB noch historisch niedrig bleiben dürften, bewegt sich die Inflation auf dem höchsten Stand seit Jahrzehnten. Folge ist, dass sich mit dem Ersparten in Zukunft weniger Güter und Dienstleistungen finanzieren lassen. Aktuell ist es schwer vorherzusagen, wie lange die Inflation erhöht bleiben wird sowie wann und ob die EZB ihre Zinsen wieder erhöhen wird. Um den richtigen Anlagemix für die individuellen Sparziele und entlang der persönlichen Risikoneigung zu finden, eignet sich ein Beratungsgespräch bei Ihrer Volksbank Hameln-Stadthagen eG.
Die weitere Börsenentwicklung kann niemand voraussehen. Insgesamt sind die Finanzmärkte durch den Krieg von einer deutlich höheren Volatilität geprägt. Aber in Panik zu verkaufen, ist selten ein guter Rat. Eine Aktienstrategie ist aber immer langfristig auf mehrere Jahre ausgerichtet. Anlageentscheidungen sollten mit Bedacht getroffen werden. Daher ist es sinnvoll, zunächst Ruhe zu bewahren, die Entwicklung zu beobachten und Entscheidungen über eventuelle Änderungen der eigenen Anlagestrategie wohlüberlegt zu treffen.
Das Edelmetall Gold scheint vielen Anlegern als sicherer Hafen in turbulenten Zeiten. Da es als Rohstoff in der Produktion verwendet werden kann, verliert es trotz Preisschwankungen seinen Wert nie ganz. Der Nachteil: Für Gold gibt es weder Zinsen noch Dividenden. Auch ist der Goldkurs im Zeitverlauf sehr starken Schwankungen unterworfen.
Anleger sollten sich der enorm hohen Risiken solcher Investments bewusst sein und sich nicht von Versprechen einer außergewöhnlich hohen Rendite blenden lassen. Oft stecke Betrug dahinter, warnt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin): "Das 'sichere, schnelle Geld' gibt es nicht". Investments in Kryptowerte wie Bitcoin, Ether und Co. seien hoch spekulativ und ebenso riskant. Es drohe möglicherweise der Totalverlust des eingesetzten Geldes, warnt die Behörde.
Aus Sicht der Genossenschaftlichen FinanzGruppe sollten Anlageentscheidungen auch in Zeiten stärkerer Kursbewegungen an den Finanzmärkten wohlüberlegt getroffen werden. Dazu ist es sehr ratsam, ein umfängliches Beratungsgespräch zu führen, um wichtige Anlageentscheidungen auf möglichst informierter Grundlage treffen zu können. Wichtig ist es, auch bei schwankenden Kursen grundlegende Anlageprinzipien zu beachten. Hierzu zählt insbesondere auch eine ausgewogene, breit gestreute Geldanlage anstelle einer Konzentration auf einzelne Werte.