Die DTH Open ist für jeden Tennisfan der Region ein absolutes Muss – besseres Tennis gibt es in Hameln-Pyrmont nicht zu sehen, wenn zahlreiche Topspieler in der Rattenfängerstadt ihr Können zeigen. So war es auch am vergangenen Wochenende bei der 33. Auflage des prestigeträchtigen Turniers. Zahlreiche Spielerinnen und Spieler trotzten den hochsommerlichen Temperaturen und kämpften von Freitag bis Sonntag erbittert um jeden Punkt.
Am Ende standen sich bei den Männern zwei Tennis-Asse gegenüber, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Auf der einen Seite kämpfte sich das erst 19-jährige Talent Calvin Müller (Frankfurter TC) ins Endspiel vor – und hätte dabei kaum einen steinigeren Weg beschreiten können. Zunächst kegelte er den Vorjahresfinalist Torben Otto (TG Hannover) aus dem Turnier und schlug im Halbfinale gar Titelverteidiger Stefan Seifert (Oldenburger TeV). Auf der anderen Seite stand mit Frederik Press ein erfahrener ehemaliger Profi und die Nummer 65 der deutschen Rangliste – seine Erfahrung sollte sich als der Trumpf herausstellen. Er wehrte gegen Müller zwei Satzbälle ab, um sich anschließend noch mit 7:5 durchzusetzen. Im zweiten Satz machte sich bei 19-Jährigen der Kräfteverschleiß bemerkbar. Press ließ seine Klasse aufblitzen und krallte sich dank eines 6:1-Sieges im zweiten Satz den Turniersieg. Gleichzeitig streckte die DTH-Trophäe bei seiner vierten Teilnahme in Folge in die Höhe – eine überragende Leistung.
Die Frauen boten ebenfalls anspruchsvolles Tennis. Hier lautete die Siegerien Lea Gasparovic. Die Nummer 28 der deutschen Rangliste setzte sich im Endspiel gegen die Vorjahressiegerin Doreen Pipa (DTV Hannover) durch – und holte, nach dem verlorenen Finale im Jahr 2016, den Pokal. Nach einem spannenden 7:6-Sieg im ersten Satz, hatte Gasparovic im zweiten Akt den längeren Atem und setzte sich mit 6:2 durch. Beachtlich: das Tennis-Ass ist im Jahr 2019 weiterhin ungeschlagen und hat alle bisherigen Turnierteilnahmen für sich entschieden.
Ein erfreuliches Ergebnis erreichte aus Hamelner Sicht der Lokalmatador Marcel Baenisch vom DTH. Er setzte sich im Achtelfinale mit 6:4 und 2:0 durch, nach dem sein Gegner Vincent Strauch (Uhlenhorster HC) seine Aufgabe bekannt gab. Im Viertelfinale war für Baenisch jedoch Schluss, gegen Victor Kostin (Club zur Vahr) war für ihn mit 3:6 und 1:6 kein Kraut gewachsen. "Vincent hatte im zweiten Satz das zweite Spiel schon abgeschenkt und dann kam die Aufgabe. Was da los war, kann ich nicht sagen. Gegen Victor, der ja auch schon Deutscher Meister war, habe ich dann gemerkt, dass der Akku langsam leer war. Ich habe in der Woche sehr viel Tennis gespielt und das hat sich bemerkbar gemacht. Mit der Leistung, unter die letzten Acht gekommen zu sein, bin ich zufrieden. Da kommt man in den Bereich, wo das Niveau sehr, sehr hoch ist", resümierte Baenisch, der auf eine gelungene DTH Open zurückblickte: "Es war eine tolle Stimmung, eine tolle Organisation und es waren viele Zuschauer da."
(Verfasser: Deutscher Tennisverein Hameln e. V.)